Womit zäune ich meine Pferdekoppel am besten ein?

Elektrozaun oder Holzzaun? Diese Frage stellen sich viele Pferdebesitzer.

Wer Pferde besitzt, wird früher oder später vor der Frage stehen, welcher Zaun sich am besten für seine Pferdekoppel eignet. Viele Pferdebesitzer entscheiden sich für einen Elektrozaun, da dieser billiger als der traditionelle Holzzaun ist. Dabei weisen Koppelzäune aus Holz viele Vorteile auf und überzeugen unter anderem durch ihre Stabilität. Somit scheint eine Kombination aus Holz- und Elektrozaun die ideale Lösung zu sein. Aber stimmt das auch?

Elektrozäune für Pferdekoppeln

Verlässlichkeit

Elektrozäune sind nicht durchgehend betriebssicher. Eine Batterie, die sich wegen der wachsenden Grashalme entlädt; ein Draht, der wegen des Windes aus dem Isolator springt; eine Batterie, die plötzlich eine Panne hat oder defekte Drähte – viele Pferdebesitzer kennen diese Probleme. Trotz regelmäßiger Kontrollen und adäquater Wartung können solche Störungen jederzeit auftreten – und Pferde haben ein Talent dazu, diese zu bemerken. Im Gegensatz zu anderen Zäunen, deren Schutz fast unfehlbar ist, sind Elektrozäune also mit Vorsicht zu genießen.

Effizienz

Eine gewisse Fluchtgefahr ist immer gegeben. Aus Pferdesicht ist es viel einfacher, einen Elektrozaun zu überwinden als einen Holzzaun. Elektrozäune stellen kein ausreichendes visuelles Hindernis dar. Falls das Pferd flüchtet oder es zumindest versucht, besteht große Verletzungsgefahr, beispielsweise durch Verheddern in den Drähten. Dieses Risiko steigt bei warmem Wetter, wenn die Drähte erschlaffen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Besitzer für die Schäden, die sein Tier verursacht hat, aufkommen muss. Natürlich können die Risiken auch mit anderen Pferdezäunen nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Manche Pferde drücken zum Beispiel gegen die Querriegel, um zu flüchten.

Langlebigkeit

Je nachdem, aus welchem Material die Pfähle bestehen (Kunststoff oder Stahl), sind Elektrozäune um einiges langlebiger als Holzzäune, bei denen die Pfähle irgendwann morsch werden. Außerdem verstehen Pferde schnell, dass sie den Elektrobändern oder -drähten lieber fernbleiben sollten und drücken sich daher nicht gegen den Zaun.

Ein weiterer Vorteil ist der schnelle und einfache Aufbau eines elektrifizierten Zauns. Dies ist auch der Grund, warum für mobile Zäune, z. B. zum Anlegen temporär genutzter Koppeln, fast immer Elektrozäune genutzt werden.

Holzzäune für Pferdekoppeln

Sicherheit

Holzzäune helfen, Vandalismus und Diebstahl zu verhindern. Ein Elektrozaun schützt Pferde weder vor Vandalen noch vor Dieben. Um ihn zu zerschneiden, braucht man nur leichtes Werkzeug. Ein Pferdezaun aus Holz hingegen ist viel stabiler. Ein echter Pluspunkt, wenn man den Wert mancher Sportpferde kennt.

Ansprechendes Aussehen

Holz ist das Material schlechthin für einen Zaun. Koppelzäune aus diesem edlen Naturmaterial fügen sich harmonisch in das Landschaftsbild ein und werten das optische Erscheinungsbild Ihres Reitstalls beträchtlich auf. Damit Sie den Zaun perfekt an Ihre Bedürfnisse anpassen können, steht das Zaunsystem aus Holz in mehreren Farben zur Verfügung.

Holzzäune mit Elektrozaungerät

Elektrozäune bringen zwar gewisse Nachteile mit sich, können sich aber als ziemlich nützlich erweisen, wenn sie mit einem Weidezaun aus Holz kombiniert werden, denn sie sorgen dafür, dass der Holzzaun noch sicherer ist.

Vorteile einer Kombination aus Holz und Elektro für einen Pferdekoppel-Zaun

• Verhindert das Knabbern im Falle einer Salzimprägnierung
• Hindert die Pferde daran, gegen die Querbalken zu drücken, was die Lebensdauer des Holzzauns erhöht
• Bei einem Stromausfall bleibt die Schutzfunktion dank des Holzzauns erhalten

Einen Holzzaun elektrifizieren – wie funktioniert das?

In der Praxis reicht eine Draht- oder Bandreihe, um die Pferde von ihren Fluchtwünschen abzubringen. Diese Reihe sollte auf der Höhe des obersten Querriegels angebracht werden. Pferdebesitzer können zwischen Elektroband oder -draht wählen:

• Bänder sind zwar sichtbarer, bieten aber eine größere Angriffsfläche für den Wind. Es besteht also ein größeres Risiko, dass sie aus den Isolatoren springen. Es gibt verschiedene Bandbreiten und -farben. Bänder reagieren auch sensibler auf Schnee.
• Drähte sind einfach zu installieren, aber weniger sichtbar. Es gibt sie in verschiedenen Durchmessern – 6 mm sind das Minimum. Sie sind billiger und stabiler, was ein Nachteil sein kann, da sie nicht nachgeben werden, falls ein Pferd sich verheddert.

Isolatoren und Elektrozaungeräte

Die Isolatoren werden direkt an den Zaunpfählen angebracht. Da die Elektrodrähte im Laufe der Jahreszeiten erschlaffen und sich wieder spannen, ist ein System mit freilaufenden Drähten und anpassbaren Isolatoren am besten. Falls sich die Koppel in der Nähe eines Hauses befindet, kann das Elektrozaungerät direkt an die Hauptstromversorgung angeschlossen werden. Andernfalls stehen Elektrozaungeräte mit Akku zur Verfügung. Diese müssen regelmäßig geprüft werden. Es gibt zwei Arten von Weidezaungeräten mit Akku:

• Wiederaufladbare Geräte: Elektrozaungeräte mit wiederaufladbaren Akkus sind viel leistungsfähiger als Elektrozaungeräte mit Batterien und sind somit auch für längere Zäune geeignet. Manche besitzen ein Solarmodul.
• Geräte mit Batterien (12 V): Diese können nicht aufgeladen werden und haben daher eine begrenzte Lebensdauer von ungefähr 150 Tagen. Sie sind nicht so leistungsfähig wie Elektrozaungeräte mit Akku. Sie eignen sich daher eher für kürzere Zäune und der erzeugte Stromimpuls ist schwächer. Hinzu kommt, dass sie sich sehr schnell entladen, wenn der Zaun mit Grashalmen in Kontakt tritt.

Vergleichstabelle

Wie die Vergleichstabelle zeigt, bietet ein mit einem Elektrozaungerät versehener Koppelzaun aus Holz die meisten Vorteile:

• Ästhetisch ansprechendste Lösung
• Besonders hohe Lebensdauer, da die Pferde nicht gegen die Balken drücken und das Holz nicht anknabbern
• Maximale Effizienz dank eines sichtbaren, stabilen Hindernisses und der abschreckenden Wirkung des Elektrodrahts
• Optimale Sicherheit durch Schutz gegen Eindringlinge und Verringerung der Fluchtgefahr (auch bei Stromausfall)

Nützliche Ratschläge

Abschließend noch einige praktische Hinweise, wenn Sie Ihren Weidezaun aus Holz mit einem Elektrozaungerät ausstatten wollen:

• Der unterste Draht sollte 15–20 cm vom Boden entfernt sein
• Höchstens 20 cm zwischen zwei Elektrodrähten bzw. zwischen Draht und Querbalken aus Holz
• Mindestens ein Draht im oberen Bereich des Zauns, damit die Pferde nicht auf den Zaun klettern
• Die Leiter sollten eine Spannung von mindestens 4.500 V aufweisen
• Wir empfehlen Weidezaungeräte mit einer Impulsenergie von mindestens 1,5 J

Bitte achten Sie auch darauf, dass sich die Pferde nicht mit den Hufen im Draht verheddern können, z. B. wenn sie sich auf dem Boden wälzen. Setzen Sie deshalb bevorzugt auf stark gespannte Drähte oder solche, die leicht reißen, damit sich Ihre Pferde nicht verletzen.

Da die Möglichkeiten zur Gestaltung eines Koppelzauns so vielfältig sind, besuchen wir zukünftige Zaunbesitzer immer vor Ort und beraten sie persönlich.

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